Matthäus 5, 14-16 „Halo“ von Rea Garvey
HALO – Songtext
I know it′s hard, it’s hard for you to be yourself
When everybody wants a piece of you
It′s hard for you to know what to cling on to
You lose the love, it feels like all your world comes crashing
Like only ever bad things happen
Reflection in your mirror is crackin‘
But don’t give up the fight
With all those voices in your mind
Darling, you don′t have to hide anymore
I′ll be there when your halo’s a little bit broken from the fall
When you′re all caught up in the middle
And you’re tired of it all
I′ll be there when your halo’s a little bit heavier than before
When the stars come up, but you can′t see them
I’ll be there to guide you, oh
Don’t you, don′t you ever fall apart, love
No one said this life isn′t hard, love
And never forget it’s the scratches and scars
That make you who you are
So don′t give up the fight
Put all those voices in your mind
Darling, you don’t have to hide anymore
I′ll be there when your halo’s a little bit broken from the fall
When you′re all caught up in the middle
And you’re tired of it all
I’ll be there when your halo′s a little bit heavier than before
When the stars come up, but you can′t see them
I’ll be there to guide you, oh
I′ll be there, I’ll be there, I′ll be there for you
When the stars come out and you can see them
When the stars come out and you can see them
I’ll be there when your halo′s a little bit broken from the fall
When you’re all caught up in the middle
And you’re tired of it all
Writer(s): Raymond Michael Garvey, Daniel John D. Bryer Lyrics powered by www.musixmatch.com
HALO ist für manche der Name eines erfolgreichen Computerspiels und einer dazugehörigen Serie. Halo (altgriechisch ἅλως hálōs oder ἅλων hálōn meint so viel wie ein „Dreschplatz“, eine „Tenne“. Und meistens wird der „Halo-Effekt“ als Bezeichnung für einen besonderen atmosphärischen Lichteffekt verwendet. Halos entstehen durch Lichtbrechung und Spiegelung an hexagonalen Eiskristallen. Die vielfältigen Formen von optisch relevanten Eiskristallen rufen eine erstaunliche Anzahl von Haloarten hervor. Die meisten Halo-Erscheinungen sind darüber hinaus noch von der Sonnenhöhe abhängig – das heißt, sie verändern Form und Intensität in Abhängigkeit vom Stand der Sonne. Sie lassen sich an sechs bis sieben Tagen im Monat beobachten, wenn ich weiß, wo ich hinschauen muss.
Aber viel mehr noch ist HALO ein Wort und eine Bezeichnung für den Begriff „AURA“. AURA wurde zum Jugendwort 2024 gewählt, jetzt nicht unbedingt von der „Jugend“ aber vom Langenscheidt-Verlag im deutschsprachigen Raum. AURA kommt gleich nach Talahon und einem Begriff, den ich – laut meiner Tochter Ronja – nicht verwenden soll.
Mit „AURA“ wird die Ausstrahlung eines Menschen beschrieben. Und diese kann sich zum Positiven verändern: „Cool, wie du die Nüsse mit den Zähnen knackst: + 1000 Aura.“ Freu dich auf den Zahnarzt! Oder ich kann Aura verlieren: „Du hast mal wieder zu wenig Gel in den Haaren, – 500 Aura!“ Für den irischen Sänger Rea Garvey, der den Song HALO, geschrieben hat, geht es um Selbstreflexion und Selbstermutigung. „Hey, so schlimm steht es gar nicht um deine Aura, deinen Halo!“
„Ich weiß, es ist schwer, es ist schwer für dich, du selbst zu sein. Wenn jeder was von dir will. Es ist schwer für dich zu wissen, woran du festhalten sollst. Selbst die Liebe dauert scheinbar nicht ewig und manchmal, manchmal fühlt es sich dann an, als würde deine ganze Welt zusammenbrechen. Als ob nur schlechte Dinge passieren.“
Es ist so schwer, man selbst zu sein. Ständig will wer was von dir. In der Schule wollen sie deine ungeteilte Aufmerksamkeit selbst in den langweiligsten Stunden, wo du versuchst, irgendwie wach zu bleiben. Sie wollen deine Leistungen, du sollst dich einfinden in dieses eine System – kein anderes, nur dieses eine – und du musst dich anpassen. Gut, es gibt auch verständnisvolle Lehrkräfte und spezielle Schulformen. Aber leicht ist das alles nicht, durchdacht und modern ist das alles nicht. Im Job wollen sie deine Zeit und nur dein Bestes möglichst billig. Da gibt es kaum Raum für Fehler oder Schwächen. Entscheidungen müssen von dir schnell und rational getroffen werden. Aber treffen denn die großen Machthaber rationale Entscheidungen? Kriege sind nicht rational. Aktionen zur Umweltzerstörung sind nicht rational. Hungersnot zulassen ist nicht rational und Hilfen kürzen schon gar nicht. Aber es passieren nicht nur schlechte und schlimme Dinge. Auch in der schrecklichsten Nacht, kann es sein, dass eine ausgestreckte Hand Nahrung und Trinken reicht, eine Hand, die deine Ketten löst und dich aus dem Kerker befreit.
Das ist eigentlich die Botschaft der Bibel. GOTT will uns als freie Menschen sehen, echt und wahrlich frei, selbstbestimmt, wenn möglich. Möglichst frei in den Handlungen, soweit möglich. Martin Luther, der Denker der Reformation, meinte dazu in der Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“
Wir sind Damen und Herren, sprich bestimmen über alle Dinge, die uns betreffen. Wir sollen niemandem untertan sein, vor niemandem kriechen, nicht buckeln und nicht unterwürfig „Gschamster Diener!“ sagen. Wir müssen niemandem dienen, außer wir merken, dass es gerade an der Zeit ist, anderen zu helfen. Wir werden heute um eine Kollekte am Ende des Gottesdienstes bitten. Eine Spende für SUPERHANDS. Diese Initiative der Johanniter Unfall-Hilfe will Kinder und Jugendliche bei der Pflege von Angehörigen unterstützen. Mehr als 43.000 Jugendliche und Kinder – im Durchschnitt sind diese 12,5 Jahre jung – kümmern sich in Österreich neben der Schule und neben ihren Ausbildungen um chronisch erkrankte Angehörige, Geschwister, Mama, Papa, Oma, Opa, Tante, Onkel oder wenn diese Behinderungen haben und Unterstützung im Alltag brauchen.
Welche Aufgaben sie übernehmen, kann ganz unterschiedlich sein. Viele helfen im Haushalt, beim Waschen, beim Essenkochen, einkaufen gehen oder sind einfach so gut wie immer da zu sein, falls etwas passiert. Darin sind sie dann diese dienstbaren Mägde und Knechte von denen Luther spricht, die sich mehr oder weniger freiwillig, weil es die Situation gerade erfordert, zur Unterstützung bereit erklären. Für sie alle und uns alle gibt es ein sehr schönes Bild von Jesus, der seine Jüngerschar einmal so bezeichnet:
„Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Kerze an und stellt sie unter den Scheffel, sondern setzte sie auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus.
So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matthäus 5,14–16
GOTT hat uns eine Aura, eine Halo, verpasst. Und es gibt manche, die heller strahlen und andere damit anstecken können. Sie sollen andere anstecken und sie inspirieren, sie zum Lächeln, zum Nachdenken, zum Handeln bringen. Rea Garvey singt …
„Das Spiegelbild in deinem Spiegel bricht. Aber gib den Kampf nicht auf. Gegen all die Stimmen in deinem Kopf. Du musst dich nicht mehr verstecken. Ich werde da sein, wenn dein Heiligenschein ein bisschen vom Sturz beschädigt ist.
Wenn du mitten drin feststeckst und du von allem müde bist.
Ich werde da sein, wenn dein Heiligenschein ein bisschen schwerer ist als zuvor. Wenn die Sterne aufgehen, aber du sie nicht sehen kannst. Ich werde da sein, um dich zu führen.“
Auch wenn ich meine, ich leuchte kaum, eigentlich gar nicht, da ist nichts was brennt, nichts was mich begeistert. Ich bin hohl und leer.
Und wenn ich in den Spiegel schau, kann es sein, dass ich mich nicht wiedererkenne, mich nicht anschauen kann, weil ich nicht mag, was ich sehe.
„Gib den Kampf nicht auf gegen all die Stimmen in deinem Kopf!“
Wir wissen doch, und GOTT hat uns da ein gutes Gespür gegeben, dass wir nicht so wertlos sind, wie wir manchmal glauben zu sein.
Wir strahlen, besitzen eine Halo, eine Aura und eine Würde, die uns niemand nehmen kann. Und wenn wir mal scheitern, Fehler machen, andere verletzen, stark verletzen, so dass es uns leidtut.
Wenn wir schief in die Kurve starten und drohen rauszufliegen, und selbst wenn wir stürzen, und der Heiligenschein ein wenig verrutscht … Don´t give up the fight! „Ich werde da sein. Wenn dein Heiligenschein ein bisschen schwerer ist als zuvor.“
Die Sterne scheinen, flackern, strahlen, auch wenn wir sie nicht sehen können, sind sie da und schön, wenn mir dann jemand zeigt:
„Schau da! Dort kannst du die Sterne sehen! Ich werde da sein, um dich zu führen!“
Es tut mir gut, wenn ich in den Momenten, wo ich mich müde und erschöpft und auf Sparflamme lodernd fühle, jemand einen anderen Weg zeigt. Ich muss nicht immer alles tun, was ich immer getan hab und ich muss nicht immer alles so tun, wie ich es immer schon getan habe, aber keine Lust darauf hatte. Klingt vielleicht leicht, ist aber schwer.
„Fällst du, fall nicht auseinander. Niemand hat gesagt, dass dieses Leben nicht schwer ist. Und vergiss nie, es sind die Kratzer und Narben, die dich zu dem machen, der du bist.
Also gib den Kampf nicht auf. Schalte all die Stimmen in deinem Kopf aus. Du musst dich nicht mehr verstecken.“
Wir alle haben unsere Narben von den Erlebnissen und dem, was uns zugestoßen ist. Und vieles schlägt uns Kratzer am ganzen Körper, noch mehr Kratzer hat wohl unsere Seele. All die Beleidigungen, Erniedrigungen, Demütigungen und Vorwürfe ritzen sich als Kratzer in der Seele ein. Aber wir haben sie bisher überstanden und wir können da stolz darauf sein. Es steckt mehr in uns als wir oft ahnen. Und wenn in unserem Kopf zu viele Stimmen gleichzeitig erklingen und sich um unsere Aufmerksamkeit streiten, dann schalte sie aus. Lassen wir uns doch nicht von den inneren Stimmen und den äußeren reißerischen Stimmen narrisch, verrückt, machen. Wir brauchen uns, niemand von uns verstecken.
‚Halo‘, das ist die Größe, die in uns Menschen steckt. „Es ist, als ob jemand einen Raum betritt und einem allein durch seine Anwesenheit ein Lächeln ins Gesicht zaubert“, erklärt Rea Garvey. „Es ist Wissen, Glück und Hoffnung. Es ist die Wärme des Vertrauens und die Stärke in dunklen Stunden. Das Leben ist das Licht, Güte ist Glück, Glaube kennt keine Angst, und dein HALO ist das, was du hast und gibst, es ist das, was du bist und teilst.“ Und auf der Tracklist seines neuen Albums dreht sich alles um Befreiung, um das Sich-Finden. Da stehen neben „Halo“, auch die Songs „Frei wie der Ozean“, „Perfekt in meinen Augen“, „Irgendwo in der Nähe des Himmels“, „Lass es regnen“, „Dich zu lieben tut weh“ und als Song 16: „Vielen Dank!“ In diesem Sinne „AMEN“.